Leder und Gerbung  |  Lederverarbeitung und Details  |  Pflegehinweise für Lederwaren  |  So messe ich richtig

Leder und Gerbung

Unsere Halsbänder und sonstigen Lederwaren werden ausschließlich aus vegetabil, d.h. pflanzlich  gegerbten (also chromfreien) Ledern gefertigt, und zwar aus Rindledern ausgesuchter süddeutscher Rohware.

Das braune Geschirrleder stammt aus einer traditionsreichen Gerberei in Norddeutschland, die seit Generationen als Familienunternehmen geführt wird und als einzige Gerberei in Deutschland auch heute noch die Einbrennfettung von schwerem Geschirrleder beherrscht.
Das Leder wird zunächst getrocknet und dann in Wannen mit heißem Fett getränkt, anschließend unter Hitze und Druck "gebügelt". Das Leder erhält dadurch einen von Haut zu Haut variierenden sattbraunen Farbton mit sogenanntem "pull-up"-Effekt. Biegt man dieses Leder, so wird es heller, geht aber beim Zurückbiegen weitestgehend wieder in den Ursprungsfarbton zurück. Pull-up-Leder erhält mit der Zeit durch Gebrauchsspuren (in Folge von Kratzen, Knicken, Dehnen, Abschürfen) eine schöne Patina, die es einmalig und unverwechselbar macht. Einzelne, leichte Gebrauchsspuren lassen sich mit Lederfett auspolieren, ansonsten erzählen sie die Geschichte ihres Trägers.
Durch die intensive Fettung erlangt dieses grubengegerbte, in unserem Fall bis zu 3,4 mm starke Geschirrleder eine besondere Strapazierfähigkeit, Geschmeidigkeit und auch Langlebigkeit. Die Herstellung dieses Leders dauert 10 Wochen oder länger. Eingesetzte pflanzliche Gerbstoffe sind: Quebrachoholzextrakt, Mimosarindenextrakt und Kastanienholzextrakt. Es dunkelt im Laufe der Zeit nach.
Uns fasziniert aber neben der Oberfläche auch der angenehme, holzige Geruch als Resultat der pflanzlichen Gerbung.
 
Das naturfarbene Blankleder, das wir als Futterleder verwenden, stammt ebenfalls aus dieser Gerberei. Wir verwenden es in einer Stärke von bis zu 1,5 mm. Es ist ein griffiges, etwas festeres Material mit offenporiger Oberfläche (also in der Oberfläche nicht durch Farb- oder Kunststoffschichten versiegelt). Bitte beachten Sie auch unsere Pflegehinweise. Die Herstellung dieses Leders dauert etwa 4 Wochen. Es dunkelt im Laufe der Zeit zu einem satten, warmen Farbton nach. Bezüglich Duft und Gerbstoffen gilt das oben gesagte.

Das rote Futterleder stammt aus einer Gerberei im Allgäu, die sich gewissermaßen mit Haut & Haar der Herstellung ökologisch und gesundheitlich verträglicher Leder widmet und von sich selber sagt, das derzeit umweltverträglichste Leder weltweit zu fertigen. Regelmäßige Tests anerkannter Labors auf verschiedene Schadstoffe bestätigen die Einhaltung der strengen Richtlinien des IVN - Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft e.V. Zur Schonung der Gerbpflanzenbestände werden hier überwiegend Gerbstoffe aus nachwachsenden Pflanzenteilen (z.B. Früchten) verwendet.
Alle verwendeten Kuhhäute stammen aus Bayern. Das Leder hat eine Stärke von bis zu 1,4 - 1,6 mm und ist besonders weich und angenehm im Griff, aber dennoch strapazierfähig. Schließlich findet es sonst als Polsterbezug oder bei Kinderschuhen Verwendung. Es hat eine offenporige Oberfläche (ist also in der Oberfläche nicht durch Farb- oder Kunststoffschichten versiegelt). Dafür gilt es aber auch als besonders atmungsaktiv und hautfreundlich. Dieses pflanzlich gegerbte und naturbelassene Leder gibt es in vielen Farben. Wir haben uns für "feuerrot" entschieden, weil uns der intensive Farbton optisch besonders gut gefällt. Man muss jedoch beachten, dass im Sinne des ökologischen Gedankens durch den Verzicht auf "harte" Chemie die Intensivfarbtöne höhere Abriebwerte aufweisen. Dies ist eine warentypische Eigen-
schaft und hat zur Folge, dass - insbesondere in Verbindung mit Nässe, Speichel oder Schweiß - auf hellen Untergründen (z.B. Kleidung oder Fell) ein Farbabrieb sichtbar werden kann, welcher in der Regel beim Waschen mit sanftem Waschmittel verschwindet.
Für den Farbstoff werden die derzeit schadstoffärmsten Färbemittel eingesetzt. Sie sind frei von Schwermetallen und Konservierungsmitteln und ihre Gesundheits- und Umweltverträglichkeit wurde nachgewiesen. Der volle Griff des Leders, die warme Ausstrahlung, die unverfälschte Oberfläche und der erdig-frische Ledergeruch sind einfach faszinierend.

Für alle Leder gilt:
  • Licht, Zeit und Berührung verändern die Oberfläche des Leders.
  • Farbveränderungen sind ein Beleg der Natürlichkeit der von uns verwendeten Leder und stellen keinen Produktmangel dar.
  • Unversiegelte Lederoberflächen unterstreichen den ursprünglichen und individuellen Charakter des Leders; Naturmerkmale wie Vernarbungen, Hautpigmentierungen, Abschürfungen und leichte Farbunterschiede sind warentypische Merkmale.
  • Die Leder werden ausschließlich in Deutschland an den angegebenen Standorten unter Einhaltung der hier geltenden strengen gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Umwelt produziert. 
  • Alle Leder gelten laut Herstellerangaben als frei von Schwermetallen z.B. Chrom, Bioziden (Konservierungsstoffen), Formaldehyd und als frei von PCP sowie giftigen Azofarbstoffen.

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Lederverarbeitung und Details

Bestes Leder verdient auch eine hochwertige Verarbeitung. Deshalb haben wir damit einen schleswig-holsteinischen Feintäschner betraut, einen traditionsreichen Familienbetrieb, in dem bevorzugt pflanzlich gegerbtes Leder fachkundig verarbeitet und Detailgenauigkeit groß geschrieben wird. Und so entsteht aus der Rohware Haut über die Gerbung und anschließende Lederverarbeitung das fertige Produkt nach unseren Designvorstellungen. Etwas, was man in die Hand nehmen möchte, fühlen möchte.

Das Futterleder wird gebuggt, das heißt an den Kanten rundgelegt, und ist dadurch besonders fellschonend. Das Geschirrleder ist offenkantig geschnitten, die Kanten sind "ausgeputzt", also mit Wachs poliert.

Unsere Schnallen sind nicht aus Zamak oder vernickeltem Eisen, sondern aus massivem Messing (solid brass) und somit sehr stabil. Sie werden in Handarbeit eingenäht, so dass Nieten überflüssig sind.

Als Material für D-Ringe und Leinenkarabiner verwenden wir aus Gründen der Haltbarkeit und Langlebigkeit Messingguss bzw. Edelstahl. Die mittig angeordneten D-Ringe der Halsbandgrößen 3 - 7 werden mit einem eigens für uns angefertigten Edelstahl-Nietblech stabil befestigt, welches wiederum durch einen dekorativen Lederaufnäher abgedeckt wird. Beim Einhaken des Leinenkarabiners an diesen D-Ring kommt das Halsbanddesign besonders gut zur Geltung. Sollte Ihr Hund jedoch etwas stärker an der Leine ziehen, so empfehlen wir, den zweiten D-Ring in Schnallennähe zu benutzen, da der Hund dann im Bereich des empfindlichen Kehlkopfes den breiten, weichen Halsbandteil und nicht die harte Schnalle spürt!

Die Schnürung aus Spezial-Lederrundriemen, die äußerst reißfest und nicht mit einfachen Bastelriemen zu vergleichen ist, wird vor dem Vernähen gefettet und von Hand eingeflochten.

Die Innenseite der Halsbänder ist bis auf die Nähte völlig glatt und nicht von Nieten unterbrochen. Unsere Halsbänder sind relativ breit gearbeitet, verjüngen sich aber zur Schnalle hin, was den Tragekomfort für Ihren Hund erhöht.

Unsere Lederwaren werden in Handarbeit gefertigt, daher sind kleine Abweichungen möglich.

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Pflege- und Sicherheitshinweise für Lederwaren

Was Reiter schon lange wissen: Auch gutes Leder verdient eine ordentliche Behandlung und gelegentliche Pflege!
  • Nasse Lederwaren bitte nie auf der Heizung oder gar im Trockner trocknen! Besser ist es, Lederwaren bei Zimmertemperatur (oder auch etwas mehr) zu trocknen und dabei für ausreichende Belüftung zu sorgen, z.B. durch Aufhängen.
  • Fetten Sie das Leder regelmäßig mit ein wenig Lederfett ein, so dass es geschmeidig bleibt und seine Lebensdauer erhöht wird. Dies gilt insbesondere, wenn es nass geworden ist.
  • Bei Verschmutzungen müssen die Lederwaren vor dem Einfetten mit einem weichen feuchten Tuch gesäubert werden, da sonst der Schmutz auf der Lederoberfläche konserviert würde. Bei hartnäckigem Schmutz bitte etwas Lederseife zur Hilfe nehmen. Ein leichter Farbabrieb bei farbigen Ledern ist unbedenklich. Dafür leuchten die Farben nach der Pflege wieder frisch und wie angefeuert.
  • Trotz aller Pflege können zum Beispiel Grasflecken, Tinte oder Blut bleibende Flecken hinterlassen.
  • Der Bolzen oder der Wirbel Ihres Karabiners sind schwergängig geworden oder knirschen? Ein Tröpfchen Nähmaschinen-Öl hilft!
  • Der Glanz von Messing D-Ringen und Karabinern weicht nach einigen Tagen des Gebrauchs der typischen Messing-Patina. Mit einem Silberputztuch kann man jedoch den Glanz zurückgewinnen. Bitte aber nicht die altmessing- bzw. altsilberfarbenen Metallteile polieren!
  • Durchgescheuerte Nähte bitte möglichst bald zur Reparatur bringen, sonst wird der Schaden größer und folglich die Reparatur teurer.
  • Unsere Nieten sind fest mit dem Gegenstück vernietet. Trotzdem können sie unter Zugbelastung (z.B. durch Abhebeln beim Spiel oder im Gebüsch) verloren gehen. Sie können ersetzt werden, wobei dann aber auch durch das Futterleder genietet wird.
  • Die von Hand eingeflochtenen Spezial-Lederrrundriemen sind äußerst reißfest und nicht mit einfachen Bastelriemen zu vergleichen. Sollte dennoch mal einer unter Zugbelastung reißen, kann wie bei Schuhen ein neuer Riemen eingeflochten werden.
  • Der von uns verwendete Filz besteht zu 100% aus reiner Schurwolle, verfügt daher natürlicherweise über schmutz- und wasserabweisende Eigenschaften. Lehmkrusten trocknen lassen und dann mit einer weichen Bürste ausbürsten. Darüber hinaus können Verschmutzungen mit Schwamm und Seifenlauge gereinigt werden.

Bitte beachten Sie:
  • Bei unseren Halsbändern handelt es sich um aufwändig gearbeitete Schmuckhalsbänder. Stark an der Leine ziehende Hunde sollten schon zu ihrem eigenen Wohl nicht an einem Halsband geführt werden.
  • Beim Spielen mit anderen Hunden oder beim Stöbern im Gebüsch können Halsbänder gefährlich sein (Hängenbleiben, Verhaken, Verschlucken von Teilen o.ä.). Viele Hundetrainer empfehlen deshalb, Hunden dort - wo es die örtlichen Vorschriften und Gegebenheiten erlauben - z.B. beim Spielen die Halsbänder abzunehmen.

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So messe ich richtig

Halsbandgrößen ermitteln Sie ganz einfach wie folgt:

Am besten nehmen Sie sich ein Rollmaßband aus dem Handarbeitsbereich und legen es genau in der Mitte um den Hals Ihres Hundes, so dass es eng anliegt. Damit Ihr Hund nicht gewürgt wird, schieben Sie nun bei großen Hunden 3-4, bei kleinen Hunden 2 Finger zwischen Maßband und den Hals des Hundes. Nun nur noch den Halsumfang ablesen und fertig! Besonders bei langhaarigen Hunden und Hunden mit viel loser Kehlhaut ("Wamme") ist es wichtig, eng anliegend zu messen, damit das Halsband nicht zu groß ausfällt - schließlich soll Ihr Hund es nicht verlieren oder sich gar rückwärts aus dem Halsband befreien!
Bitte bedenken Sie bei jungen Hunden, dass diese je nach Rasse bis zum Alter von etwa 12-16 Monaten noch wachsen können.

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